I really didn't expect this. The previous book, “[b:Warden's Vengeance 48664641 Warden's Vengeance A Sci Fi Adventure (The Ancient Guardians Book 4) Tony James Slater https://i.gr-assets.com/images/S/compressed.photo.goodreads.com/books/1572692182l/48664641.SY75.jpg 74008704]” in the “Ancient Guardians” series wasn't very good - the pacing was problematic, typos all over the place and the characters didn't develop at all.Along came “Warden's Fate” and with it, the final instalment in the series, Tony is back! Gone are (most of) the typos, the characters actually make sense and get sufficient room to grow. Back as well is Tony's humour and good-natured kindness in his story. The action is still there and this book is another page-turner but the pacing is much more even and “rounded”. We actually get to enjoy the book, its scenes and people which is really, truly nice.There are lots of good ideas, presented in an engaging, suspenseful way and, mostly, in actually really well-chosen words.Especially important to me: Tony gets the emotions right this time - we really feel with Tris, Kyra, Lukas and everyone else.Of course, this isn't high literature and it doesn't have to be because this book is over-the-top action, fun, and just great entertainment!I pretty much enjoyed every page which makes this book, astoundingly, a full five stars read - and I don't even like the Science Fiction genre! As much as it surprises myself, I'm most likely to actually read this crew's further adventures. Blog Facebook Twitter Instagram
After not just one but two less than stellar reads in a row, I wanted to read something that was a) unlikely to disappoint (because I didn't have high expectations in the first place), b) uplifting and c) easy to “digest”. “The Happy Ever After Playlist” was almost exactly that. It started right by being funny... “I snorted and descended into manic laughter again, putting a finger to my twitching eyelid.” ... and went on to be just “nice”, good-natured maybe or - as my daughter might put it - “wholesome”... “Ten days. I'd had Tucker for ten wonderful, fur-on-my-bedspread, wet-kisses-in-the-morning, tail-wagging days.”It felt pretty much like watching an old favourite TV show from childhood. Exactly what I wanted.Of course, a (mostly) simple romance like this, featuring a hot bone-marrow-donating (to save a little girl!) rock star, Jason, and a curvy blonde, Sloan, who falls for him, is pretty much as cliché as it gets.Thus, I read this alternating between smiling (and sometimes giggling) and cringing (“I wanna get my hands on your pipes.”) - sometimes even simultaneously.What helped was how effortless this book is written and, thus, to read. Even the constant switching between the perspective of both Jason and Sloan felt natural and made sense. Where other authors tend to be heavy-handed and “artsy” about such stuff, Jimenez got it exactly right.Up until about the middle of the book, everything worked just great. It got slightly more complicated after as both Jason and Sloan mess up three times over mostly stupid issues. Maybe that's “true to life” but one “crisis” is enough for me in a romance.A minor detail but a nice touch were the song titles that precede every chapter. Judging by the titles they fit nicely and since I'd never heard of most of the musicians, I'm currently playing the eponymous “Happy Ever After Playlist” (which you can find on Apple Music here). (I must admit, I'm slightly disappointed now as the titles sounded more promising than what I'm hearing now. :) )Ultimately, though, this was exactly the kind of literary junk food I was craving and what more could I possibly ask for?! Blog Facebook Twitter Instagram
“Hemmersmoor ist der Eingang zur Hölle.”, so endet der Klappentext und genau so ist mein Eindruck nach der Lektüre dieser Ansammlung von lose miteinander verwobenen Erzählungen über das fiktive Dorf Hemmersmoor und seine mehr als eigenartigen Bewohner.Leider ist die hier heraufbeschworene “Hölle” jedoch eine literarische, denn im Grunde ist das, was Kiesbye sich hier ausgedacht hat, ein obszöner, widerlicher Morast der Gewalt-Pornographie. Ein Beispiel:“Wir waren noch immer im Stimmbruch, als wir [...], [...] und [...] vergewaltigten.”Damit ist dann auch schon alles wesentliche zum Inhalt gesagt; alle Geschichten drehen sich um Aberglaube...“Käthe Grimm war dem Blick eines heulenden Hundes gefolgt, als sie siebzehn Jahre alt war, und seitdem sah sie Irrlichter und schauerliche Trauerprozessionen nach Einbruch der Nacht und verfolgte die Hochzeiten der Untoten”... Rache...“Ich hatte mir meine Rache so lange ausgemalt, und ich hatte [ihn] nicht genug leiden sehen.”... Brutalität und Grausamkeit.Es fängt klein damit an, daß statt Blätter zwischen den Seiten schwerer Bücher zu trocken, diese “Methode an Eidechsen und Blindschleichen” erprobt wird und dabei vom Autor geradezu genußvoll die letzten Zuckungen der Tiere beschrieben werden.Nun könnte man mir entgegenhalten, dies möge dem Zweck dienen, die Grausamkeit der Kinder darzustellen und quasi die Szenerie literarisch aufzustellen. Leider ist es jedoch so, daß derart viel Gewalt beschrieben wird, daß ein Abstumpfungseffekt unausweichlich ist - ab einem bestimmten Punkt ist auch der “Ekel-Faktor” einfach ausgereizt.Auch wenn man über Menschen schreibt, die geradezu klischeehaft selbstsüchtig, egoistisch, eifersüchtig und rachsüchtig sind, gleichzeitig aber wehleidig und voller Selbstmitleid, so kann man dies doch auf eine zumindest spannende oder zumindest interessante Art und Weise tun. “Hemmersmoor” läßt jedoch auch dies schmerzlich vermissen - egal wie dramatisch die Erzählung ist, Kiesbye erzählt monoton, schleppend und manchmal geradezu einschläfernd langweilig vom Tun seiner Protagonisten; “erschreckend direkt” nennt das wiederum der Klappentext. Ich nenne es “erschreckend banal”.Erschwerend hinzu kommt, daß es absolut keine Identifikationsfiguren in Hemmersmoor gibt - jede einzelne Figur wird auf ihre Weise schuldig an anderen. Mal gravierender, z. B. beim lapidar erzählten Baby-Mord oder Vergewaltigung, und manchmal dann etwas weniger, z. B. bei der an den Katzenschwanz gebundenen Dose.Keine der Figuren dieses Buches zeigt auch nur ansatzweise Anteilnahme oder echte Empathie; man schämt sich vielleicht kurzfristig ein wenig, aber es dominiert das “Wegducken”, das Wegsehen und Weghören. Die Dorf”gemeinschaft” ist in Wahrheit ein völlig unrealistischer und absurder Pfuhl menschlichen Versagens.Die eigene Schuld wird dabei in den Hintergrund geschoben und grob verharmlost:“»Ich erwarte nicht, dass deine Eltern mich mit offenen Armen empfangen, aber was geschehen ist, war ein dummer Jungenstreich. Ich wollte deinen Bruder nicht umbringen.«”Mißgunst, Schadenfreude und Neid regieren Hemmersmoor und es wird sich weidlich ergötzt am echter oder, wie im nachfolgenden Beispiel, falscher “Schande”:“[Ihre] Schande, ein Kind unter ihrem Herzen zum Traualtar tragen zu müssen, brachte Leben in einen trostlosen, matschigen Februar.”Merkwürdig ist auch, daß es keine Polizei oder andere Ordnungsmacht zu geben scheint; da wird eine ganz Familie öffentlich ermordet, ihr Haus niedergebrannt und ihre Leichen verscharrt und niemanden kümmert es. Ja, es ist wohl nur einige Jahre nach dem zweiten Weltkrieg, während dessen die Nationalsozialisten den millionenfachen Mord an Juden, Behinderten, Homosexuellen und vielen weiteren Gruppen begangen haben. Auch in diesen Fällen hat die Bevölkerung weitestgehend weggesehen, aber hier geht es um Menschen in der Mitte der Dorfgesellschaft.Selbst wenn man kritiklos die Abwesenheit jedweder Ordnungsmacht akzeptiert - in diesem Dorf wird jedes Geschehnis zum eigenen Vorteil genutzt, dieses aber nicht?Das alles ist sehr schade, denn Kiesbye gelingen immer mal wieder Formulierungen, die mehr versprechen, als das Buch letztlich halten kann:“Ich hatte mich im Jahr zuvor zur Ruhe gesetzt und seit Jahrzehnten nichts von meiner Familie gehört. Ich hatte sie an den Rand des Vergessens getrieben und dort gefangen gehalten, wie wilde Tiere.”Dergleichen kreative und wirkungsstarke Bilder werden aber immer wieder durch platte Versuche, einen Schock-Effekt zu erzielen untergraben:“Ricos Augen hatten mich fasziniert. Ich musste mir so ein Paar besorgen.”“Hemmersmoor” ist eine vertane Chance, das Dorfleben gerade so zu verfremden, daß es tatsächlich spannend, erschreckend und, wenn es sein muß, auch brutal wirkt. In der vorliegenden Fassung jedoch ist es nur abstoßend, monoton und - über weite Strecken - einfach nur langweilig.Mit Ausnahme einiger weniger gelungener sprachlicher Konstrukte weist “Hemmersmoor” auch keinerlei Eigenschaften auf, die diese Buch-gewordene Gewalt-Orgie rehabilitieren könnten. Ich jedenfalls fühle mich nach dieser Lektüre beschmutzt und angeekelt wie schon seit langem nicht mehr. Blog Facebook Twitter Instagram
When I decided to read this book, I was expecting a light, funny romance before going back to more “serious” books. I basically wanted what the title promised - an early “Beach Read”. Unfortunately, this was obviously not to be.First of all, January, our heroine, is annoyingly insecure. Her mother got cheated on by her late father and both the cheating and the dying entirely shattered a 28-year-old's world. Right.Gus, our brooding, “evil sexy” (repeated ad nauseam throughout the book!) hero is not only an embodiment of male clichés but pretty much behaves like an arse: he keeps pushing January away for no discernable reason, keeps alternating between giving obvious signals and pretty much kicking her out.At times I thought we'd get to the funny, light beach parts but then they interview former cultists, visit the scene of mass suicide/murder (where they quickly proceed to entirely different kinds of “investigations”) and do their best to lengthen a mediocre story and book.Over long periods, this book was simply boring. In fact, despite just having finished reading it, “Beach Read” is already fading from my otherwise perfectly fine memory. Which is, come to think of it, no loss at all. Blog Facebook Twitter Instagram
I have no idea how this book actually made it onto my to-read list. Anyway, it was a quick and sufficiently satisfying read.It's a rather simple mystery with an interesting premise: A ranger, our local hero Philip, finds the mangled corpse of a young local woman. Together with the new sheriff, Lane, he tries to find out what happened.This is a topic we've often read about before but this time, it happens on “Rockfish Island”, a backwater island. We get to know quite a few of the locals - many of them Philip's friends - and try to sleuth our way to the culprit.“Black Bear Alibi” features some humour, interesting, relatable characters and a decent albeit unspectacular story. The twist at the end was as foreseeable as forgivable.Annoying were the numerous grammatical and orthographic mistakes that adorned this book and made me think it might have been self-published without the help of editors and proof-readers. Even more gratingly, Fuller doesn't always get there's a difference between online messaging and books and, consequently, she tries to convey meaning by misspelling words, e. g. “obbbbjjjjectivvvve” or “alllll”. This is just plain horrible.Nevertheless, it was a decent read. Four stars. Blog Facebook Twitter Instagram
Puh... Das also war Kluftinger 11 und einem von uns beiden geht langsam die Puste aus. Ich habe jetzt extra mal nachgeschaut: Klüpfel und Kobr sind jeweils Jahrgang 1971 und 1973.Weite Teile des Humors der beiden Autoren stammt aber eher aus dem miefigen Altherren-Umfeld: Angefangen von Vodka-saufenden Russinnen, über einen indisch-stämmigen Priester, dessen Darstellung zum “Fremdschämen” gereicht (»Goßer Gottowielow-ben-disch. Heah, wie peisen deine Starke ...«) bis hin zu ganz peinlichen Klamottenkiste (“But I do not want that he is the Führer.”) - Klüpfel und Kobr ist kein Fettnäpfchen zu schade, kein Witz zu banal, um ihn nicht weidlich und nach den eigenen bescheidenen Künsten auszuschlachten.Auch über berechtigte Anliegen wird sich von diesem Duo der dümmlichen Peinlichkeit gern und ausschweifend mit solchen Schenkel-Klopfern lustig gemacht:“Handel treibenden Menschinnen und Menschen (m / w / d)”Ganz ehrlich: Ich habe die Faxen von Leuten dicke, die im Jahre 2021 immer noch meinen, sich über Emanzipation, Diversität, Geschlechter-neutrale Sprache, etc. lustig machen zu können. Es sind Witze auf Kosten von Menschen; eine Art von “Witz”, die einfach nicht mehr sein muß.Ganz unabhängig von all dem: Die Story ist eher schwach, denn Kluftinger ermittelt in einem alten Fall, bei dem er einst einen gravierenden Fehler gemacht hat. Es liegt also auf der Hand, daß wenig “Action” geboten wird, viel in den Achtzigern herumgestochert und wenig substanziell Neues passiert.Auch sonst ist eigentlich alles sehr voraussehbar - Kluftinger, der immer schon ein wenig “exzentrisch” war, wird dieses Mal allerdings noch mehr zur Karikatur seiner selbst. Ein Waschversuch scheitert aufs Lächerlichste, Mama und Papa werden genüßlich manipuliert und der einzige Lichtblick, die neue Kollegin Luzia Beer, wird schnell “gefügig” geschrieben.Alle Probleme werden im Nu gelöst und alle halbwegs interessanten Ansätze (Lucy Beer, Flüchtlingsschicksale) werden kaputt geschrieben oder gleich ohne echtes Interesse links liegen gelassen. Konflikte (z. B. Maier/Beer) bleiben verschwommen bzw. lösen sich ganz fix von selbst.Einzig die wenigen ernsthaften Momente - zum Beispiel im Gespräch mit der Mutter des Opfers - sind noch lesenswert und glaubwürdig. Sie retten diese 500-Seiten-Peinlichkeit zwar auch nicht mehr, aber zumindest heben sie es vom grottigen 1-Sterne-Niveau auf zumindest wohlwollende zwei Sterne.Blog Facebook Twitter Instagram
[a:Ferdinand von Schirach 3048443 Ferdinand von Schirach https://images.gr-assets.com/authors/1340958280p2/3048443.jpg] ist ein beachtlicher Streiter für Recht und Gerechtigkeit - sowohl als Jurist wie auch in seiner “zweiten Karriere” als Schriftsteller. (Jedes seiner bisher veröffentlichten Bücher ist übrigens uneingeschränkt lesenswert.)Er hat ein feines Gespür für das, was Recht ist, was Recht sein könnte und was Recht sein sollte und die Klugheit, sich dafür auf vielerlei Ebenen einzusetzen.In diesem wirklich kurzen Essay (ca. 3.000 Worte) leitet von Schirach nun aus den Werten der US-amerikanischen Unabhängigkeitserklärung die Notwendigkeit sechs einfach anmutender neuer, moderner Grundrechte für ein besseres Europa ab:Artikel 1 – UmweltJeder Mensch hat das Recht, in einer gesunden und geschützten Umwelt zu leben.Artikel 2 – Digitale SelbstbestimmungJeder Mensch hat das Recht auf digitale Selbstbestimmung. Die Ausforschung oder Manipulation von Menschen ist verboten.Artikel 3 – Künstliche IntelligenzJeder Mensch hat das Recht, dass ihn belastende Algorithmen transparent, überprüfbar und fair sind. Wesentliche Entscheidungen muss ein Mensch treffen.Artikel 4 – WahrheitJeder Mensch hat das Recht, dass Äußerungen von Amtsträgern der Wahrheit entsprechen.Artikel 5 – GlobalisierungJeder Mensch hat das Recht, dass ihm nur solche Waren und Dienstleistungen angeboten werden, die unter Wahrung der universellen Menschenrechte hergestellt und erbracht werden.Artikel 6 – GrundrechtsklageJeder Mensch kann wegen systematischer Verletzungen dieser Charta Grundrechtsklage vor den Europäischen Gerichten erheben.(Quelle: https://www.jeder-mensch.eu/informationen/) Diese angestrebten neuen Rechte mögen simpel wirken, vielleicht gar naiv (z. B. Artikel 4), aber wie, wenn nicht durch einklagbare Rechte, können wir die Risiken, die die unglaublichen technologischen Errungenschaften (Artikel 2, 3 und 5) unserer Zeit mit sich bringen, handhabbar machen? Diese neuen Rechte beschäftigen sich gleichzeitig mit den großen Herausforderungen unserer Zeit - dem Erhalt unserer Lebensgrundlage (Artikel 1) und der Wahrhaftigkeit (Artikel 4) untereinander.Insofern bin ich einmal mehr dankbar für das, was Ferdinand von Schirach leistet und unterstütze dieses Projekt aus Überzeugung. Auf eine Sterne-Bewertung verzichte ich angesichts der Natur und des Umfangs dieses Essays. Blog Facebook Twitter Instagram
»Dupin spürte, wie eine gewisse Aufregung in ihm aufkam. Er hatte Hunger, ja, aber es war noch mehr: pure lukullische Lust.« Da wären wir also mal wieder - der neunte Bretagne-Krimi um Kommissar Dupin. Wenn eine Buchreihe diesen “Reifegrad” erreicht, dann wird mir bei jedem neuen Band ein wenig “mulmig”, denn allzu oft verliert sich der Autor in der Routine und für treue Leser wie mich, wird es dann leicht langweilig. Nicht so hier, denn Dupin ist diesmal nicht in seiner (schon lange nicht mehr) neuen Heimatstadt Concarneau, sondern in Saint-Malo. Eigentlich soll er mit seinem Präfekten, Locmariaquer, an einem Seminar zur Département-übergreifenden Zusammenarbeit teilnehmen - wer Dupin ein wenig “kennt”, wird wissen, mit welcher Unlust er dies tut. Um so interessanter wird es, als direkt in seiner Nähe in einer belebten Markthalle ein Mord geschieht. Ganz in seinem ermittlerischen Element ist Dupin, der diesmal weitestgehend auf die Unterstützung von Nolwenn, Riwal und den anderen verzichten muß, als weitere Morde geschehen. Stimmungshebend ist für Dupin auch das kulinarische Umfeld (Rum, gutes Essen, nette Cafés!). Ein wenig skeptisch ist er allerdings schon, als Dupin nun mit der lokalen sachlich-nüchternen Kommissarin Huppert und dem leicht geckenhaften Nedellec den Fall unter den Augen ihrer jeweiligen Präfekt_innen lösen soll, aber... »Das ging alles in die richtige Richtung, so langsam konnte er sich die Gemeinschaftsermittlung vorstellen.« ... und genau so sah ich das beim Lesen auch! Nach dem Versuch im vorherigen Band, zwei neue Polizistinnen einzuführen, der bestenfalls mittelprächtig gelang, erleben wir hier einen Dupin in guter Form und mit zwei Kolleg_innen, die erfolgreich mit Leben und Charakter ausgestattet werden. Diesmal also etwas erfreulich Neues! Wie immer sind Sprache und Schreibstil sehr gelungen, aber durch das andere Umfeld, die “Erkundungen” desselben durch Dupin und die geänderte Figuren-Konstellation fühlt sich alles “frischer” an und die eingangs erwähnte Gefahr der Routine besteht nicht einmal. »Ein behaglicher Teppich aus Klängen. Müßiggängerisch. Eine Bucht von sagenhafter Schönheit und Eleganz.« Außerdem zeigt Dupin im Umgang mit einer schwer an Demenz erkrankten alten Dame einen hohen und überaus sympathischen Grad an Empathie. Er nimmt sie ernst und versucht - letztlich erfolgreich - in ihrer Welt »die Ordnung wiederherzustellen«.Dies läßt Dupin in meinen Augen menschlich wachsen und sich entwickeln - was mehr könnte ich mir wünschen? Der Fall selbst ist spannend, interessant und originell. Nicht alle Elemente sind neu, aber mir hat sowohl die Cleverness Dupins wie auch diejenige seiner Gegenspieler_innen ausgesprochen gut gefallen. Insofern: Dupin ist weitgehend der alte, der sich aber doch sehr wohl entwickelt. Alles andere ist im Fluß. Das weckt Leselust - fünf wohlverdiente Sterne von mir! Blog Facebook Twitter Instagram
»Himmlische Dämpfe erfüllten den Raum. »Wussten Sie, dass sich das Kaffeearoma aus rund tausend verschiedenen Einzelaromen zusammensetzt? Wein bringt es gerade einmal auf vierhundert.« Dupin hatte es nicht gewusst oder, genauer: Er hatte es immer schon gewusst. Schließlich war er aus gutem Grund süchtig.«Selten ist mir eine Rezension so schwer gefallen wie bei diesem Buch - dem immerhin zehnten Krimi um Dupin, der auch im Buch dieses Jubiläum feiert.Dabei stimmt die Mixtur eigentlich wie immer... Bannalec ist voll Sympathie für seine Figuren und läßt auch die Nebenfiguren wachsen:»Riwal selbst war ein Phänomen, immer wieder: in einem Augenblick ein bewundernswerter Rationalist, Techniker, bodenständiger Pragmatiker, im nächsten ein mystischer Erzähler.« Auch Dupin ist ganz er selbst - mal grantig und ungeduldig, mal empathisch und aufgeschlossen. Diesmal - vor dem reizvollen Hintergrund der Belle-Île - ermittelnd, ist er (zumindest nach überstandener Überfahrt!) ganz in seinem Element. Neben seinem üblichen “normalen” Kaffee, darf Dupin diesmal sogar einer wunderbar zelebrierten Kaffee-Zeremonie beiwohnen, die zudem noch inhaltlich, sprachlich und in ihrer Länge perfekt beschrieben ist - ein Traum für jemanden wie mich, der ebenfalls dem Kaffee - auch in diesem Moment - huldigt! Daß Dupin dann noch den hausgemachten Whisky - den Six Reines de la Belle-Île - probieren und genießen darf, läßt meine eigene Sehnsucht nach Frankreich (obschon ich mein Herz vor vielen Jahren an das Languedoc-Roussillon (in der heutigen Region Okzitanien) verlor) nur noch größer werden. Dupin hat diesmal “gefühlt” nur drei (eigentlich zwei) Tage Zeit zur Lösung des Falles, aber über weite Strecken entwickelt sich die Geschichte eher langsam - streckenweise zu langsam. Dann wieder passiert sehr viel in schneller Folge und - schwupps - fällt Dupin die Lösung geradezu in den Schoß. Es ist diesmal sehr viel Glück bei der Aufklärung des initialen Mordes und der weiteren Vorkommnisse im Spiel und das hat Dupin schlicht nicht verdient. Selbst der Autor läßt Dupin über die Natur der Zeit philosophieren - und das sprachlich sehr nett und bildhaft formuliert: »Die Zeit verlor alle gewöhnlichen Maße und Strukturen. Sie dehnte sich, rollte sich plötzlich zusammen, verdichtete sich, blieb stehen, dann sprang sie wieder.« Genau das habe ich aber auch bei der Lektüre verspürt. Das ist schade, denn durch das stark variierende Tempo, das sich gegen Ende in einer spektakulären Such-Aktion dramatisch steigert, fühlte ich mich zeitweise literarisch “mild berieselt” und dann wieder atemlos gehetzt. Die Naturbeschreibungen sind wieder großartig gelungen und der Bezug zu real-existierenden Orten, z. B. die Glasbläser des Studios “Fluïd” und ihre wunderschönen Gläser (kosten aber leider auch EUR 45,– pro Stück!) lassen die Insel und ihre Bewohner geradezu lebendig werden. Es sind also keine “groben Schnitzer”, die sich Bannalec hier leistet, sondern es ist eine Vielzahl an Kleinigkeiten, die stören - die vernachlässigten Nebenfiguren (Nevou, LeMenn, Claire), die plump-falschen Fährten, relativ viele lose Enden, die überhastet wirkende Auflösung, ein 87 Jahre alter Kunstgriff (“Twist”) am Ende und eine bestenfalls maue Jubiläumsfeier - das alles ist verzeihlich, aber das implizite Versprechen auf intelligente Spannung und Fortentwicklung; dieses Versprechen konnte auch die schönste “Bretonische Idylle” für mich nicht hinreichend einlösen. Insofern - mit leisem Bedauern - drei von fünf Sternen. Blog Facebook Twitter Instagram
»Because real love, once blossomed, never disappears. It may get lost with a piece of paper, or transform into art, books, or children, or trigger another couple's union while failing to cement your own.But it's always there, lying in wait for a ray of sun, pushing through thawing soil, insisting upon its rightful existence in our hearts and on earth.«I recently watched the series “Modern Love” and - quite aptly - loved it. Since it was based on the New York Times column of the same name, I had high hopes there might be a collection of this column and that's how I found this book which comprises about 40 of the most memorable essays from the column.I laughed, I cried and sometimes I did both at the same time. Some of the stories hit close to home, others deeply impressed me. Even right now while writing this and recalling some of the stories I'm a sniffling mess.The one defining quality of this collection of essays is its unapologetic honesty and truthfulness to its subject - love in all its forms.Whether you're young or old, no matter the gender or sexual preference: Waste no time, get this book and read it.Five out of five stars and a place among my favourite books of all time.P.S.: To C., »He wasn't really a texter anyway, so his lack of response didn't necessarily reflect the weirdness of my text. It was probably normal for non-texters to see a text and not reply to it. They saw it, found it charming (or not), but didn't think it required a response. Totally standard.« ;) Blog Facebook Twitter Instagram
Die “Junge Frau” ist ein leises und berührendes Buch, ohne jemals ins Sentimentale abzugleiten. Es liest sich schnell, leicht und locker, ohne es an Empathie für seine Protagonistinnen mangeln zu lassen oder das teils tragische Schicksal zu banalisieren.In zwei Erzählungssträngen erzählt Schröder die Geschichte von vier (eigentlich fünf) Frauen einer Familie: Zunächst ist da Senta Köhler, geboren im beginnenden 20. Jahrhundert, die ungewollt von einem “feschen” Fliegerheld des Ersten Weltkriegs, Ulrich, schwanger wird.Senta bekommt das Kind, leidet aber vermutlich an postnatalen Depressionen; die Ehe zerbricht, das Kind, Evelyn, bleibt beim Vater. Senta geht nach Berlin zu ihrer Freundin Lotte.Im Berlin der 20er und 30er Jahre sind Frauen wie Senta und Lotte - selbständig, selbstbewußt und frei vom Antisemitismus der Zeit - eine Seltenheit. Senta heiratet letztlich in Berlin einen jüdischen Reporter, Julius Goldmann.Ruhig und um so bedrückender erzählt Schröder von den zunehmenden Schikanen nicht nur durch die Nazi-Machthaber, sondern auch von Profiteuren der Diskriminierung. Können Senta und Julius letztlich fliehen, so werden doch Julius' Eltern letztlich in Treblinka ermordet.Es ist selten, daß es einer Autorin so scheinbar einfach gelingt, vom Schicksal Einzelner im Holocaust gleichzeitig so eindringlich und doch unaufgeregt und unaufdringlich zu erzählen.Evelyn, Sentas Tochter, wächst derweil bei ihrer Tante Trude, Ulrichs Schwester, auf. Trude wird zur überzeugten Nationalsozialistin, die in einem “Delirium aus Hass, Angst, Enttäuschung und Wut” lebt und letztlich stirbt.Gerade die Geschichte um Senta, die nie aufgibt, die anständig bleibt und die aufsteht und tut, was sie tun muß, gerade diese Geschichte hat mich sehr bewegt.Im zweiten großen Handlungsstrang erleben wir, wie Hannah, Sentas Urenkelin, ihrer Familiengeschichte durch Zufall gewahr wird. Hannah ist Evelyns (wir erinnern uns: Sentas “verlorene” Tochter) Enkelin und besucht diese hochbetagte alte Dame und Seniorenheim und findet dort den Brief einer israelischen Anwaltskanzlei, die die Suche der verlorenen Familie in Gang bringt.Schröder schreibt Hannah zu einer wunderbar modernen und glaubwürdigen jungen Frau, die es ihrerseits nicht leicht hat: Eine Affäre mit ihrem Doktorvater, eine Promotion, an der sie kein wirkliches Interesse hat und keine Zukunftsperspektiven in Sicht.Nur die greise Großmutter ist von der Familie noch gegenwärtig: Der Vater ist seit der Einschulung fort. Die esoterisch angehauchte Mutter Silvia, die vor zehn Jahren an Krebs starb, weil sich der nun einmal nicht mit Zuckerkügelchen (“Globuli”) heilen läßt. Silvia, die aber auch schon vor ihrem Tod oft durch Abwesenheit - physische wie emotionale - “glänzte”, weil sie es wiederum von Evelyn nicht anders kannte.All das ist kein leichtes “Erbe”, aber mit zunehmendem Verständnis für die komplizierten Familienverhältnisse der Vergangenheit wächst Hannah und es tun sich durch Begegnungen, unter anderem mit Rubi, der Enkelin eines weiteren Zeitzeugen, ungeahnte Wege für die Zukunft auf.Das Buch endet offen und doch voller Hoffnung. Mir wiederum bleibt nur zu hoffen, daß Alena Schröder noch mehr zu erzählen hat. Volle fünf Sterne für dieses unsentimentale, aber dafür um so bewegendere Buch. Blog Facebook Twitter Instagram
Die Mumins kennen wohl die meisten von uns - eine Familie von Mumintrollen, die in einem kleinen Tal leben und diverse Abenteuer erleben. Geradezu ständig wächst die erweiterte Familie - da kommt mal ein Hemul dazu oder die kleine Mü - und die Reaktion der Mumineltern ist schlicht und liebenswert:»Der Muminvater und die Muminmutter hießen alle Neuankömmlinge ruhig und freundlich willkommen, stellten zusätzliche Betten auf und vergrößerten den Esstisch.«Meine frühesten Erinnerungen sind jene, in denen meine Eltern abends an meinem Bett sitzen und mir aus den Mumin-Büchern vorlesen. “Mumins vorlesen” - das war für mich als Kind der Inbegriff der Liebe.Gerade dieser dritte Band hatte es mir damals - und hat es mir noch heute - besonders angetan, denn hier ist die Welt der Mumins friedlich: Die beiden vorherigen Bände, “[b:Mumins lange Reise 2544668 Mumins lange Reise Tove Jansson https://i.gr-assets.com/images/S/compressed.photo.goodreads.com/books/1338657110l/2544668.SX50.jpg 3336834]” (erschienen 1945) und “[b:Komet im Mumintal 2994457 Komet im Mumintal Tove Jansson https://i.gr-assets.com/images/S/compressed.photo.goodreads.com/books/1338656938l/2994457.SY75.jpg 1760649]” (erschienen 1946) spiegeln die Schrecken des zweiten Weltkriegs sowie den zeitgenössischen Ausbruchs des Vesuvs wider.In der “Drolligen Gesellschaft” ist die Familie vereint im Mumintal und [a:Tove Jansson 45230 Tove Jansson https://images.gr-assets.com/authors/1419249529p2/45230.jpg] schöpft aus den Vollen ihrer Fantasie - da werden aus unachtsam in einen Zauberhut (natürlich ein Zylinder!) geworfenen Eierschalen plötzlich Wölkchen, die nicht nur betreten, sondern gar wie eine Seifenkiste gesteuert werden können - das wollte ich auch gern, aber tragischerweise hat sich keiner der je von mir “erprobten” Zylinder diesbezüglich bewährt!Geliebt habe ich auch immer die Sprache (obschon ich nur die deutschen Übersetzungen gelesen habe). Sowohl die frühe Übersetzung durch Vivica und Kurt Bandler als auch die hier zugrunde liegende moderne Übersetzung von Birgitta Kicherer.Hier mal ein kleiner Vergleich:Vivica und Kurt Bandler, 1954: »Er hatte hundert Tage und hundert Nächte geschlafen, und die Träume schwebten noch um ihn herum und versuchten, ihn in den Schlaf zurückzulocken.«Birgitta Kicherer, 2001:»Er hatte hundert Nächte und hundert Tage geschlafen, und jetzt wimmelten die Träume noch um ihn herum und wollten ihn wieder in den Schlaf zurückziehen.«Wo bei Bandlers die Träume “schweben” und “locken”, so sind sie bei Kicherer handfester und “wimmeln” und “ziehen” - ich kenne das Original nicht, aber die neue Variante klingt für mich plausibler.“Halbe Sachen” gibt es bei den Mumins üblicherweise auch nicht - selbst der Zauberer lächelt buchstäblich von Kopf bis Fuß:»Alle hatten den Zauberer lachen gesehen, aber niemand vermutete, dass er lächeln konnte. Jetzt breitete sich jedoch ein Lächeln auf seinem Gesicht aus. Er war so froh, dass es überall sichtbar wurde, an seinen Ohren, an seinem Hut, an seinen Stiefeln!«Geprägt ist dieses - wie aber auch die anderen Mumin-Bücher - vom gegenseitigen Respekt und der Liebe der Figuren zueinander. Atypisch für die Zeit erscheint auch die schlichte und aufrichtige Toleranz: Der Hemul trägt ein Kleid und macht einen Knicks - ist eben einfacher und potentiell weniger “entblößend” als eine tiefe Verbeugung in einem Kleid!Tove Jansson hat aber auch nie die tieferen Gedanken gescheut und so macht sie sich in der “drolligen Gesellschaft” anhand der komplexen Besitzverhältnisse um den “Königsrubin” Gedanken um das Verhältnis zwischen Gerechtigkeit und Recht - und löst diese Herausforderung zum Ende auf bestechend einfache wie wunderschöne Weise.Auch die Beziehung zwischen Sammeln und Besitzen wird kongenial thematisiert: »Du bist kein Sammler mehr, nur noch ein Besitzer, und das macht überhaupt nicht so viel Spaß.«Letztlich aber, wenn es darum geht, was quintessentiell “muministisch” ist, so ist das ganz einfach: Liebe ist alles. P.S.: Wer mehr über die Mumins wissen möchte, dem sei “Zépé's Virtuelles Muminforschungszentrum” des unvergleichlichen Mumin-Kenners Christian “Zépé” Panse wärmstens empfohlen! Blog Facebook Twitter Instagram
“[b:Bruno's Challenge & Other Dordogne Tales 58111445 Bruno's Challenge & Other Dordogne Tales Martin Walker https://i.gr-assets.com/images/S/compressed.photo.goodreads.com/books/1621591774l/58111445.SY75.jpg 91079467]” consists of 14 short stories featuring rural French cop Bruno who has already “starred” in 14 previous books.The full-size novels (that I prefer) went on a downward spiral around book 10 and mostly picked up at book 14. So I was curious to see how this short story collection would hold up.This was especially true because only six of the collected stories are actually new - the other eight have previously been published.The eponymous “Bruno's Challenge” is one of those new stories and, sadly, a prime example of all that was wrong with the latest Bruno novels: Endless recipe descriptions, hardly any kind of story. 1 star.“Birthday Lunch” is an older story that I had already read: Another short story from the “Bruno universe”. Unfortunately, like the later novels, this one didn't have any appeal for me. A large part of it is basically simply a narrated recipe:“He beat the yolks and eggs together with a hundred fifty grams of sugar until they were creamy.”That really doesn't float my boat, sorry. The rest is just plain boring. Moving on. 1 star.Another republished story is “The Chocolate War”: This one deals with the market again and the ensuing eponymous “Chocolate War” that ends in a typical Bruno way. This is a very short read but it's a nice one at least. 3 stars.Another new one is “The Lost Boy” which is actually a pretty nice story. A “classic” Bruno who rescues not only the lost boy but also his father and their holidays. 4 stars. The new (at least I think it's new) “A Question of Chabrol” is extremely short as well as extremely weak and boring. It explores the etymology of the word “chabrol” and the associated custom. A typical Walker showing off his historical knowledge. No thanks, 1 star.Republished (not entirely sure here but I think I came across it before) “The Green Army” is ok‘ish at best. It features environmental crimes but still downplays ecological issues and is generally rather disappointing. 2 stars.“Dangerous Vacation” (new) is yet another ok'ish story but the very moralist ending is highly annoying. Philippe did nothing wrong (apart from misjudging his true love interest). Two adults having consensual fun - albeit with different expectations. 2 stars.Another “oldie” but, thankfully, a “goldie” (sorry!): “A Market Tale” is a nice and typical Bruno short story. It's a good sample for the early Bruno novels since it represents everything that's good about the series: Bruno is so wonderfully likeable, friendly and empathic. The market obviously plays as important a role as in many of the novels. There's a small conflict but Bruno congenially resolves it. I felt right at home with this short story. 5 stars.“Fifty Million Bubbles” is another new story about a wine contest and a related minor crime. Another good one. Minor crime, nice Bruno, some interesting but thankfully brief quick dips into history. 4 stars.I also already had the misfortune to read “Oystercatcher” before: This completely forgettable short story has Bruno in it but he's not even near his beloved Perigord. He's out to catch oyster thieves and for some bizarre reason Isabelle actively engages in this tiniest possible case as well. Just skip this. I only read it for completeness' sake. 1 star because there are words in this.“Mère Noël”, newly written, is another good one in which Bruno himself is slyly on the fine line between legality and a grey zone. 4 stars.“Boeuf Neanderthal” is a republished boring lesson on prehistoric food combined with cooking. Why? Because Bruno's friend, the mayor of St. Denis, has become president of SHAP, the “Société Historique et Archéologique du Périgord” and asks Bruno to prepare a prehistoric dinner. Who wants to read such crap? 1 star.“The Collaborator” is an interesting history lesson on collaboration and the Vichy regime. Not sure I agree with all the conclusions presented here but it's not too bad a story so: 3 stars.“Le Père Noël” (another old one) is yet another nice typical Bruno in which the latter goes on a “manhunt” - in typical Bruno manner, though. It has a lot of Christmas “vibes” and many of Bruno's friends (old and new) in it, it has another small crime and made me smile. Since all's well that ends well, this garners 5 stars.All in all, I got what I expected with this short story collection - which was not much, I have to admit. Only six new stories and eight old ones, their quality highly mixed... Arithmetically, we're at an average overall rating of 2.6 which, sadly, feels about right. Generously rounding that up: Three stars out of five.Blog Facebook Twitter Instagram Ceterum censeo Putin esse delendam
I was approached directly by the author, [a:Riham Adly 8106489 Riham Adly https://s.gr-assets.com/assets/nophoto/user/u_50x66-632230dc9882b4352d753eedf9396530.png], who told me about her collection of “Flash fiction” - something I hadn't heard about before.In Riham's own words: “Flash is so flexible, it sometimes reads like a traditional short and sometimes like a poem with a narrative arc and sometimes it's very experimental; it lends structure from other forms like menus, lists. It's a new experience.”My interest immediately rose. A new form, a new voice! From Egypt! How could I resist that? So, first of all, Riham, thank you for the chance to read your collection! I really appreciate it.Riham quickly convinced me that she is in full command of her chosen language. Sadly, I couldn't warm up to the Flash fiction form she chose and (some of) the content. Many of the short stories presented in this collections were confusing to me and, oftentimes, felt rather heavy-handed:»I beat in the flour. Too much force −like when a man beats inside a woman against her will− is no good.«We're in agreement that any form of (sexualised) violence is completely unacceptable; I just believe that there are better ways to express that.Then again, there were stories that - in part at least - felt like mad ramblings:»Aloneness is a lotus not a rose, that neither blooms, nor withers. And here we go again, 1,2,3,4,5,6,7,8,9.....«There were some funny stories interspersed that made me read on, e. g. “Re-ham” certainly made me smile. A few others at least captured my interest like “Gretel's Bread” but left me wanting.I have had fair “warning” by Riham from the very beginning, though: “If the first story or two don't interest you, then don't bother with it.” So I'd like to suggest a slightly different approach: From each section (e. g. “The Changelings”, “The Blues”, etc.) pick one or two stories and read those. If you're unconvinced, stop reading.If you're still interested, though, keep reading - you're giving a new voice a chance and you might find something new for yourself to like. For me, it will have to be three stars out of five with encouragement to keep writing! Blog Facebook Twitter Instagram
Aufwühlend, bewegend, anstrengend, schwer „verdaulich“, unbedingt lesenswert und wichtig!»Es braucht klare Ansagen, wenn die, die ihre jahrhundertealte Meinungshoheit verlieren, diesen Verlust zum Ende der Meinungsfreiheit erklären.«Ursprünglich aufmerksam auf “[b:Blaue Frau 58747947 Blaue Frau Antje Rávik Strubel https://i.gr-assets.com/images/S/compressed.photo.goodreads.com/books/1628667844l/58747947.SY75.jpg 92478145]” wurde ich durch die Vorstellung des Buches und dem Interview Denis Schecks mit [a:Antje Rávik Strubel 19032690 Antje Rávik Strubel https://s.gr-assets.com/assets/nophoto/user/u_50x66-632230dc9882b4352d753eedf9396530.png] in dessen Sendung “Druckfrisch”.Erst jedoch als ich Strubels in mehrerlei Hinsicht emotionale Dankesrede zum gewonnenen Deutschen Buchpreis sah, rückte dieses Buch sofort an die Spitze meines Stapels ungelesener Bücher.Antje Rávik Strubel erzählt in “Blaue Frau” die Geschichte Adinas, einer jungen Tschechin, die während eines Praktikums in Deutschland sexualisierte Gewalt erlebt. Dabei arbeitet sich die Erzählerin durch Zeit und Raum und die verschiedenen Ebenen und Perspektiven ihrer Figuren.Gerade im ersten Teil empfand ich dies teilweise als anstrengend und verwirrend - manchmal wurde mir erst im zweiten oder dritten Satz klar, wo und wann wir uns befinden. Die Autorin nötigte mir äußerste Aufmerksamkeit ab, legte dafür aber vorsichtig und behutsam nicht nur ihre Geschichte, sondern auch ihre Figuren schichtweise frei, ohne letztere dabei jemals bloßzustellen.Was Adina er- und widerfährt, erzählt Antje Rávik Strubel überaus berührend, aber nie sentimental. Sie erzählt nicht von Gefühlen, sondern versteht es meisterhaft, diese mittels ihrer über weite Teile geradezu poetischen und gleichzeitig überaus präzisen Sprache lebendig werden zu lassen.Dabei zielt Strubel nie auf Mitleid ab, sondern auf Miterleben und resultierendes Mitgefühl und das gelingt ihr - insbesondere ab etwa dem zweiten Drittel von “Blaue Frau” - wie sonst kaum jemandem.Die Geschichte von Adinas Odyssee aus ihrem Heimatort in Tschechien nach Berlin über die Uckermark und schlußendlich nach Helsinki hat mich zeitweise vollkommen in ihren Bann gezogen. Förmlich eingesaugt in das Geschehen, bemerkte ich kaum, wie ich “plötzlich” von der Hälfte auf die letzten Seiten dieses Romans gelangte.Die Einschübe, während derer die namensgebende “Blaue Frau” auftaucht und mit der die Schriftstellerin Zwiesprache hält, erlauben es nicht nur, das vorher Gelesene zu “verdauen” (was für mich nicht immer leicht war), sondern helfen auch bei der Reflexion desselben und tragen maßgeblich zum Verständnis bei. Nicht zuletzt waren sie mir auch stellenweise eine willkommene “Entschleunigung” und Befreiung aus dem Sog des Geschehens.Durch Adinas Zusammentreffen mit Leonides Siilmann, einem estnischen Politikwissenschaftler, erfahren wir zudem scheinbar am Rande und doch wichtig für die Geschichte, über die doch sehr unterschiedliche Erinnerungskultur in Ost und West: War für das damalige West-Europa mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges die Zeit der Diktatur beendet, so waren doch die Jahrzehnte von 1945 bis 1991 - dem Untergang der Sowjetunion - für Ost-Europa, hier vertreten durch Estland, durch eine Diktatur unter anderem Vorzeichen geprägt.»Erst, wenn eine Französin, wenn ein Deutscher bereit sind, zu sagen, der Gulag ist unser ureigenes Problem, so wie Auschwitz unser ureigenes Problem ist, steuern wir nicht mehr auf ein westliches, ein östliches, ein mittleres Europa, also auf den Zerfall Europas zu!«Es ist ein weiteres großes Verdienst Antje Rávik Strubels, die selbst in der zweiten deutschen Diktatur gelebt hat (wir erinnern uns: 1989 erst fiel die Mauer, die Wiedervereinigung beider deutscher Staaten war 1990), uns unaufdringlich auf die daraus resultierenden Unterschiede aufmerksam zu machen.Mit der in achtjähriger Arbeit entstandenen “Blauen Frau” hat Antje Rávik Strubel einen Roman von existentieller Kraft und Wucht geschaffen, der völlig verdient den Deutschen Buchpreis 2021 erhalten hat. Mich hat “Blaue Frau” in ihren Bann gezogen, eingesaugt mitten in die Wirklichkeit des Romans und nicht mehr losgelassen.Mich freut das auf vielerlei Ebenen: Für mich persönlich, denn das endende Jahr 2021 bescherte mir noch einen literarischen Paukenschlag und ein weiteres Buch, das sich augenblicklich zwischen meinen absoluten Favoriten wiederfindet. Zu so unterschiedlichen Autor_innen wie [a:Thomas Mann 19405 Thomas Mann https://images.gr-assets.com/authors/1430109860p2/19405.jpg], [a:Marion Gräfin Dönhoff 518038 Marion Gräfin Dönhoff https://images.gr-assets.com/authors/1361829081p2/518038.jpg], [a:Siegfried Lenz 45787 Siegfried Lenz https://images.gr-assets.com/authors/1244128159p2/45787.jpg], [a:Mechtild Borrmann 6595910 Mechtild Borrmann https://s.gr-assets.com/assets/nophoto/user/u_50x66-632230dc9882b4352d753eedf9396530.png] und [a:Kristin Hannah 54493 Kristin Hannah https://images.gr-assets.com/authors/1517255843p2/54493.jpg] gesellt sich mit Antje Rávik Strubel eine offen “queere” feministische Persönlichkeit. Das sorgt - hoffentlich noch für Jahrzehnte - für Diversität in der Literatur und neuen Geist in (nicht nur) alten Köpfen.»Es gehörte zur Würde des Menschen, mit seinem richtigen Namen angesprochen zu werden, dachte Kristiina, auch wenn manche im Korrekten eine Doktrin sehen wollten, die sie dann verunglimpften.«Die Vielschichtigkeit betonend und feiernd, beendete Antje Rávik Strubel folgendermaßen ihre anfangs bereits erwähnte Dankesrede:»Rávik und ich sind Schriftstellerinnen, nicht Schriftsteller, und als solche manchmal ausgezeichnet mit einem Sternchen. Vielen Dank!«Von mir sind es - und das fühlt sich geradezu vermessen an - fünf Sterne. Blog Facebook Twitter Instagram
In diesem Band ist Tim auf der Suche nach dem namensgebenden Arumbaya-Fetisch und reist dafür nach Süd-Amerika, wo er zunächst auf dauer-putschende Militärs in zwei fiktiven Ländern stößt, um dann auf der Flucht auf die indigene Bevölkerung zu treffen.Immer gehetzt von zwei Kriminellen, die ebenfalls den Arumbaya-Fetisch an sich bringen wollen, findet er schlußendlich eine Werkstatt, in der der vermeintlich einzigartige Fetisch in großen Stückzahlen produziert wird.Eine eher langatmige Abenteuer-Geschichte mit sich wiederholenden Motiven. Wenigstens aber zumindest weniger rassistisch als die vorherigen Bände, obschon auch hier “black-facing” als Verkleidung genutzt wird und am Schluß buchstäblich ein paar “schwarze Teufel” einen kurzen “Auftritt” haben. Alles in allem: Vergleichsweise harmlos, aber eher langweilig.Drei von fünf Sternen.Blog Facebook Twitter Instagram
I don't know how this book ever made it to my to-be-read pile. It's a clumsily written short novella about a woman, Sophie, and two men, Elliot and Roy (who only have eyes for Sophie's butt, breasts, etc.) who happen to enter a submerged alien base...The story itself reads like a truly bad b-movie but as if that wasn't bad enough, the writing style is repetitive (we keep reading the “three submariners” and other constantly repeating phrases and denominations) and clumsy.Furthermore, there are countless truly grating grammar issues (tense!), typos and other mistakes (“to” versus “too”) that made me think the author must be a non-native speaker (as am I)...The fight scenes were atrociously badly written, a crime against Phipps' readers! Long-winded, boring and, of course, also badly written.Stay away from this!One out of five stars because I can't award none.Blog Facebook Twitter Instagram Ceterum censeo Putin esse delendam
I've been a Bruno fan since the first book in the series and really enjoyed [a:Martin Walker's 90593 Martin Walker https://images.gr-assets.com/authors/1314386346p2/90593.jpg] congenial blend of mystery, world politics, joie de vivre and common-sense policing in a rural French environment. At times, especially in [b:books 12 40813143 The Body in the Castle Well (Bruno, Chief of Police #12) Martin Walker https://i.gr-assets.com/images/S/compressed.photo.goodreads.com/books/1558424432l/40813143.SY75.jpg 63566063] and [b:13 52865436 The Shooting at Chateau Rock (Bruno, Chief of Police #13) Martin Walker https://i.gr-assets.com/images/S/compressed.photo.goodreads.com/books/1591355305l/52865436.SX50.jpg 73283119], Walker overdid certain of those aspects: Were it cooking or politics, those books were annoying to read.Now, with [b:To Kill a Troubadour 58467284 To Kill a Troubadour (Bruno, Chief of Police #15) Martin Walker https://i.gr-assets.com/images/S/compressed.photo.goodreads.com/books/1634737832l/58467284.SY75.jpg 91786130] we're at book 15 and Walker has fully regained his literary balance: Bruno is investigating a case of looming terrorism with a connection to the very real struggle of Catalonia (a region in Spain with minor partls in France) for independence.Then there's Florence's (a series regular) ex-husband out on parole and other minor issues Bruno has to take care of. All our literary friends are with us again as well: The Baron, Isabelle, Gilles, Pamela, Bruno's mayor and so on.In this newest instalment - written in 2021, please keep that in mind! -, though, Walker has obviously gained an uncanny prophetic ability...»Bruno stood in his garden beneath the stars, Balzac patiently sitting beside him, and watched the big car leave, thinking about the difference between him and his friend. Bruno had been through the military and J-J had not, and in that way he resembled most of the new generations of French people who were younger than Bruno. That was fine, and Bruno understood the idealism that lay behind the idea that the new Europe had grown beyond war. But the bright and peaceful new world that had followed the Cold War had changed, become darker, and brought back some of the old fears. It was not simply the new challenges of terrorism but the old and traditional forces of national ambition. As the new Russia flexed its military muscle and used new technologies to interfere in Western elections and to poison its social media, and used nerve agents to kill defectors in England, could Europe still hope to continue in its placid, pacifist ways?«I was intellectually part of this bright, peaceful new world. I believed in change through trade. As we all know, taught by aggressive imperialist, fascist Russia, this was not to be...Don't be discouraged to read this book right now - this wouldn't be a proper Bruno if there wasn't a lot of bright light and fun:»Was it not Charles de Gaulle who observed that England was an old Norman colony which had not turned out well?' Bruno asked.‘No, it was Georges Clemenceau,' the Mayor replied firmly, looking at Bruno with a touch of suspicion. ‘You're not trying to tease me, are you?'‘Heaven forbid, Monsieur le Maire,' Bruno replied, grinning. ‘I'm simply reminding you what an industrious pupil you have.«Speaking of one major evil playing a role in this book, I must not neglect to mention the second one, hardly less corrupt and evil, namely, the churches. When asked for help in a very serious matter, the local priest replies very realistically:»‘Of course I'm on her side, Bruno, as far as I can be given my duty to the teachings of the Church. On that there can be no compromise.'«The eloquent metaphorical narration style is engaging and stylistically appropriate:»Inevitably, it was Pamela who won the final point to clinch the match, leaping like a panther to jump on a scooped return that bounced high. She smashed it down so hard that the ball rose like a rocket and soared high over the netting at the far end of the court.«Walker also expertly but unobtrusively spins real historical figures into this fascinating tale. It's never overbearing, though, but fits perfectly into the setting. Thus, basically everything is fine in Bruno's and Walker's Périgord.The slight downside of this book is the ending which is a bit abrupt. An additional final chapter to wrap things up would have been highly appreciated.If you like Bruno, though, read this!»Our European history and culture have long been more closely entwined than we tend to think.«Vive L'Europe!Four out of five stars.Blog Facebook Twitter Instagram Ceterum censeo Putin esse delendam
What a curious coincidence! Immediately after finishing “[b:The Ones Who Walk Away from Omelas 92625 The Ones Who Walk Away from Omelas Ursula K. Le Guin https://i.gr-assets.com/images/S/compressed.photo.goodreads.com/books/1389866872l/92625.SX50.jpg 89324]” I picked up “[b:Traditions 25837403 Traditions Michael J. Sullivan https://i.gr-assets.com/images/S/compressed.photo.goodreads.com/books/1435852504l/25837403.SY75.jpg 45700097]”.Written in Michael's world of Elan, it features Annie, a girl who's about to be sacrificed to a monster for the continued well-being of her village.Presented by her boyfriend with an opportunity to flee together, she rejects his plan but decides not to play by the age-old rules but to try and determine her own fate.Thus, she walks up to the lair of the monster and confronts it. The monster, an old, basically invalid dragon tries to talk her out of killing him by presenting the possible catastrophic consequences if it becomes known that the dragon “protecting” the village is gone. That all the sacrifices for a very long time have been for nought. In contrast to the people of Omelas, Annie decides not to play by the rules: She does not accept the potential consequences as a given. She does not sacrifice herself for the greater good.Instead, she changes the rules and when she leaves the cave, a new dawn is rising. Let's not accept rules just because they are rules. Let us question the rules, let us change them together instead of complacently accepting the torment of others.Let us also not become complicit as Le Guin in Omelas by stating “rules are rules”. We make the damn rules and, if need be, we can bend or even break them.Three out of five stars.Blog Facebook Twitter Instagram
This was supposed to be another “filler” till I found my “next big read” and it all started well enough.“Shoot to Kill” is an interesting short story featuring Kubu investigating the death of an informant among poachers. It had exactly the right “Kubu vibes” and was a quick and pleasant read. Had all the short stories been this good, the collection would have easily garnered four stars.“The Case of the Missing Tuba” was amusing. It lacked any real crime (and, sadly, it also lacked Kubu!) but it was still nice enough. (Despite featuring a manipulative ass-hat husband.)“The Con” has petty crime but it also has the main ingredient - Kubu! And a believable, likeable Kubu at that. His family also features prominently and I was truly amused and thought this short story collection was headed to four stars.Then came the “Parlor Game”, though. A confusing and utterly failed attempt at imitating [a:Edgar Allan Poe 4624490 Edgar Allan Poe https://images.gr-assets.com/authors/1454522972p2/4624490.jpg]. This short story also lacked Kubu. Even worse, though: It was devoid of any logic. Or original ideas. Or decent human beings.“Parlor Game” could have been the product of a drunken stupor. Lastly, “Spirits” came along: Yet another short story extremely thin in terms of actual story. Much spirit/ghost/shaman/you-name-it rubbish and an ending that felt like Michael Stanley hadn't read anything that came before it... And that was already all! After about 85% of the entire book, an excerpt from “[b:Facets of Death 45688469 Facets of Death (Detective Kubu #7) Michael Stanley https://i.gr-assets.com/images/S/compressed.photo.goodreads.com/books/1569297401l/45688469.SY75.jpg 70448642]” followed. So we don't even actually get a book of Kubu short stories but lots of self-promotion.Considering all that and the highly unimaginative title, I think two stars out of five are still rather generous...Blog Facebook Twitter Instagram Ceterum censeo Putin esse delendam
Vielleicht hätte es mir ja schon anhand des pompösen Titels klar sein müssen: “[b:Baskische Tragödie 55368387 Baskische Tragödie (Luc Verlain #4) Alexander Oetker https://i.gr-assets.com/images/S/compressed.photo.goodreads.com/books/1600436970l/55368387.SY75.jpg 86377644]”! Da versucht sich ein ordentlicher Autor von Durchschnitts-Krimikost an etwas “Großem” - und scheitert grandios und - für den Leser - schmerzhaft.Waren die drei Vorgänger-Romane mit dem durchaus sympathischen Kommissar Luc Verlain handwerklich und inhaltlich ordentliche Massenware, die aber auch nicht vorgab, mehr zu sein, nimmt diese literarische Tragödie alle nur erdenklichen Fäden auf.Verlain, der schon längere Zeit mit ominösen Postkarten bedroht wird, tappt in diesem Band nun in wirklich jede erdenkliche Falle - die er aber natürlich längst als solche erkannt und unschädlich gemacht hat. Er muß schon ein wirkliches Genie sein, dieser Luc Verlain, der schon Jahre vorher weiß, wie genau und welcher ehemalige Gegner ihm wann auflauern wird... Aber so war er ja schon zu Beginn seiner Karriere: Eine einzige Begegnung mit einem Schurken reicht aus und schon...“rief Luc: »Er war es.« »Was?« Yacine sah ihn von der Seite überrascht an. Luc nickte. »Ich bin mir sicher.«”Auch sprachlich ist dieser Roman praktisch ein Totalausfall und liest sich, als habe ein Fünfjähriger mit dem entsprechenden aktiven Wortschatz hier erste literarische Übungen vollführt und nicht ein etablierter Autor und Journalist.Es geht schon sofort gut los:“Von Schritt zu Schritt wurde ihm komischer. Er spürte, wie sein kleines Herz immer doller schlug, wie es in seiner Brust zu rasen begann.”Lieber Alexander Oetker: Ihr Erzähler berichtet über einen kleinen Jungen, aber doch nicht in dessen Sprache!Auch ansonsten ist Oetker seine Sprachbeherrschung offenbar völlig abhanden gekommen...“Das Klingeln weckte ihn erst beim vierten oder fünften Mal. Er kannte es nicht, also erkannte er es nicht.”Entschuldigung? Was war das denn?Voller Kindergarten- (oder Privatsender-) Pathos strotzt dieser Roman nur so von albernen Formulierungen wie diesen:“Das passte zu ihm. Zu diesem Mann. Dem Teufel.”Es muß eben immer gleich der Mensch-gewordene Leibhaftige sein, dem man dann voll Melodramatik attestiert, sein “Gesicht [sei] eine Fratze geworden”, denn “all das [war] von einem finsteren Genie geplant worden”, ein “ganzes teuflisches Werk”!Aber unser Super-Schurke ist nicht nur der Teufel, nein, er ist auch “das Chamäleon, [b:der Mann ohne Eigenschaften 192195 Der Mann ohne Eigenschaften I Erstes und zweites Buch Robert Musil https://i.gr-assets.com/images/S/compressed.photo.goodreads.com/books/1266492917l/192195.SY75.jpg 55827668]” ([a:Robert Musil 16747 Robert Musil https://images.gr-assets.com/authors/1482379715p2/16747.jpg] läßt grüßen!), dem Oetker dafür aber eine Unmenge Eigenschaften zuschreibt.“Aber der Tag würde kommen, an dem er [den teuflischen Schurken] richten könnte.”, echt jetzt, Oetker? Auch die sprachlich so mühsam zusammen gezimmerte Geschichte als solches ist wirr, unglaubwürdig und verworren: Nicht nur, daß Luc mehrere schwere Verbrechen begeht, nein, selbst sein Widersacher setzt große Mengen reinen Kokains wider besseren Wissens für seinen abstrusen Racheplan aufs Spiel.Den Vogel aber nun wirklich vollkommen abzuschießen, gelingt Oetker, indem er seinem Helden geradezu mystische Kräfte, um nicht zu sagen “Superkräfte”, andichtet, denn wird Luc Verlain gefangen, so wird er zum Super-Huster!“Es war ein Rhythmus gewesen, dieses Husten, drei kurze Huster, dann drei lang gezogene, und zum Schluss wieder drei kurze, es klang wie ein Anfall und war doch die Nachricht, die sie nach Sekunden entschlüsselt hatte: S-O-S.”Um auch mal zum Oetker'schen Duktus zu greifen: Während großer Teile dieser urdeutschen Tragödie, die sich zogen wie die glüh-heissen Weiten der Sahara, war es geradezu eine Höllenqual dieses Buch zu lesen. Noch bei 80% erwog ich ernsthaft, dem entsetzlichen Grauen beherzt ein Ende zu setzen.Nicht einmal für Fans ist dieses Buch zu empfehlen. Insofern: Ein Stern von fünf.Blog Facebook Twitter Instagram Ceterum censeo Putin esse delendam
Nachdem die ersten Bände in - aus europäischer Sicht - weiter Ferne spielten und darunter die eigentliche Geschichte meist sehr litt und zudem sehr häufig Verharmlosung imperialistischer, kolonialistischer und auch rassistischer Vorgänge betrieben, ist dieser Band nun wohltuend anders: Hier kommt Tim zufällig einer Geldfälscherbande auf die Spur und verfolgt diese durch Europa bis nach Schottland.Weite Teile des Albums werden allerdings von der puren Verfolgung eingenommen, die zwar nett, aber - zumindest aus heutiger Perspektive - nicht wirklich besonders ist. Zur Einordnung: Ursprünglich erschien “[b:Die Schwarze Insel 3009609 Die Schwarze Insel (Tim und Struppi, #7) Hergé https://i.gr-assets.com/images/S/compressed.photo.goodreads.com/books/1327847336l/3009609.SX50.jpg 125639]” von 1937 bis 1938 wie seinerzeit üblich in einer Zeitschrift. Eine bereits modifizierte Neuauflage erfolgte 1943 und eine letzte große Überarbeitung endete 1965 mit einer modernisierten und “aufgehübschten” Fassung. Diese bis heute meistverbreitete Version habe ich gelesen.1965 liegt aber heute bereits 57 Jahre zurück - und das merkt man. Dennoch gelingt es diesem Band, mich wieder ein wenig mehr an die Serie anzunähern, nachdem ich während der ersten fünf Bände bereits befürchtete, mir eine schöne Erinnerung zu zerstören.Der liebenswerte Humor (Schulze und Schultze in Handschellen) und die einfach nur netten “running gags” (Struppi und der Knochen) haben mich schmunzeln lassen.Drei von fünf Sternen.Blog Facebook Twitter Instagram Ceterum censeo Putin esse delendam
Auf den Tag genau vor einem Jahr überschrieb ich meine Rezension von [b:Band 10 56230088 Bretonische Idylle (Kommissar Dupin, #10) Jean-Luc Bannalec https://i.gr-assets.com/images/S/compressed.photo.goodreads.com/books/1607513393l/56230088.SY75.jpg 87585764] mit den Worten “Nicht schlecht, aber das können Sie besser, Monsieur Bannalec!”.Und genau das hat [a:Monsieur Bannalec 5763576 Jean-Luc Bannalec https://s.gr-assets.com/assets/nophoto/user/u_50x66-632230dc9882b4352d753eedf9396530.png] mit “[b:Bretonische Nächte 59902596 Bretonische Nächte (Kommissar Dupin, #11) Jean-Luc Bannalec https://i.gr-assets.com/images/S/compressed.photo.goodreads.com/books/1640089119l/59902596.SY75.jpg 94321103]” eindrucksvoll bewiesen; hat er es doch geschafft, einen neuen Höhepunkt dieser ohnehin sehr unterhaltsamen und spannenden Reihe abzuliefern.Dieses Mal geht es um den Tod von Kadeqs Tante, einen Angriff auf Kadeg selbst und weitere Morde! Natürlich läßt es sich Dupin keinesfalls nehmen, in einem solchen Fall zu ermitteln - auch wenn sich alles ein gutes Stück von Concarneau entfernt abspielt.In diesem wunderbaren Buch vereint sich für mich alles, was die Reihe um Dupin ausmacht: Genuß (beim Lesen, aber auch bei Speis' und Trank!)...»Das Beste war, den Teller am Ende mit einem Stück Baguette auszuwischen, auf dem sich die Reste der Mayonnaise mit den Aromen der Meeresfrüchte vermischten. Ein marines Elixier.«Eine wunderbare Sprache, die zeitweise geradezu poetisch wirkt...»Das Licht hatte jetzt schlagartig abgenommen, die Orange- und Rosatöne wurden ins All gesaugt, so wirkte es, in ein kaltes, wenn auch faszinierendes kristallines dunkles Blau.«... aber auch - wie das Sujet, das Bannalec so gut zu kennen scheint - mal spröde und wild, mal mitreißend und wortgewaltig sein kann.Immer aber sind Bannalecs Bücher gefüllt von feiner, aber - auf jeden Fall in diesem Band - nie überbordender Beschreibung von Landschaft im Allgemeinen über ihre Bewohner bis hin zu wichtigen Details des jeweiligen Themas. »Bald ging es den Hügel hoch. Er sah auf den Tacho. Hundertzwanzig. Auf einer winzigen Straße. Carman fuhr wie Dupin. Ein Fahrstil, mit dem Dupin prinzipiell kein Problem hatte, solange er selbst fuhr.«Ganz besonders “seine Bretonen” kennt der Autor und charakterisiert sie feinsinnig, intelligent und voller Wärme und Empathie. Dabei ist aber sein Dupin auch schon mal grob und sturköpfig, gleichzeitig aber intelligent und intuitiv - eine Kombination, von der diese Bücher leben und die die Geschichten so reizvoll macht.Hinzu kommt, daß sich die Dupin-Reihe einfach gut und flüssig lesen läßt. Selten ziehen sich die Dinge, aber erfreulicherweise sind es auch nur ganz selten die großen Zufälle, sondern die kleinen, letztlich nachvollziehbaren Details, die folgerichtig zur Lösung des Falles führen.Dabei gilt die Sympathie Dupins immer den Opfern und ihren Angehörigen und die Täter sind - nach Überführung - für ihn kaum noch relevant; seine Arbeit ist getan. Gleichzeitig aber ist Dupin einer jener Glücksfälle von Polizisten, die auch genauer hinsehen.Auch Neues bringen die “Bretonischen Nächte”: Nachdem Nevou - eine der beiden “Neuen” - bisher eher blaß und weitgehend “ungenutzt” blieb, spielt sie hier eine passende, originelle und nuancierte Rolle, was mir gut gefallen hat. War Nevou bisher eher schemenhaft geblieben, habe ich jetzt ein “Bild” von ihr und freue mich auf weitere literarische Begegnungen mit ihr.Last but not least schwingt bei den Dupin-Romanen aber auch immer eine “Basis-Note” mit, die Anstoß zum Nachdenken gibt - wenn man das möchte...»Das Haus eines Toten hatte etwas Tröstliches und Trauriges zugleich. War die verstorbene Person in ihm zwar präsent wie nirgendwo, hatte zugleich jedoch alles seinen Bezug und seinen Sinn verloren. Warum befand sich was an welchem Ort? Warum dieses Bild? Dieser Krimskrams? Diese eine aufbewahrte leere Weinflasche? Zu welchem Anlass war sie leer getrunken worden? Warum dieser eine gelbe Stuhl? Diese und Hunderte andere Dinge – alle waren auf die einzigartige Person bezogen, die sich ihre Welt erschaffen hatte. Mit Dingen, die Teil dieser Person geworden waren. Zur ihr gehörten. Nun waren sie einfach nur noch Dinge.«Dupin lesen, das ist nach nunmehr 11 Bänden schon beinahe ein jährliches Ritual. Eines, das ich sehr mag und ich bin mir ganz sicher, Dupin sähe sich da in schöner Einigkeit mit mir.»Dupin war eine Weile in sich versunken, dann hatte er Nolwenn angerufen.Riwal hatte sie bereits mit den wichtigsten Informationen versorgt, dennoch: Das Telefonat nach der Lösung eines Falls stellte ein festes Ritual dar. Und Rituale waren es, die Dupins Leben zusammenhielten und seine Arbeit prägten.«Dupin lesen; das ist auch ein bißchen nach Hause kommen und hoffen, die Grundfesten mögen unverändert sein:»Wie auch immer: Es war paradiesisch hier.Das Panorama, die Natur, das Licht, die Farben, das Meer, das man roch, im Mund schmeckte, der Wind. Nicht zuletzt die wundervolle Terrasse.«Fünf von fünf Sternen für ein glanzvolles literarisches Zuhause!Blog Facebook Twitter Instagram Pinterest Medium Matrix TumblrCeterum censeo Putin esse delendam
A highly metaphorical short story in which an elderly guy is being kind, is being treated kindly himself, gets hurt nevertheless, falls to his knees but gets up once more to reflect on his past and - my first and only guess - is sinking into dementia while considering how the eponymous worms may taste (when he's gone to his grave), effectively contemplating death.This is so short, devoid of substantial clues and highly abstract that I lack the patience to analyse it in any detail.I read this because [a:Paul Auster 296961 Paul Auster https://images.gr-assets.com/authors/1554662932p2/296961.jpg] - whom I adore, almost worship - wrote it but even to yours truly this didn't really appeal.Three out of five stars.Blog Facebook Twitter Instagram Ceterum censeo Putin esse delendam
DNF at 58%... I really hoped I would like “[b:A Soldier's Quartet 59082674 A Soldier's Quartet Colin Baldwin https://i.gr-assets.com/images/S/compressed.photo.goodreads.com/books/1632761971l/59082674.SY75.jpg 93170965]” by [a:Colin Baldwin 21837511 Colin Baldwin https://images.gr-assets.com/authors/1654332865p2/21837511.jpg] but it was not to be for a lot of reasons.First of all, we're jumping around in time as if we were Doctor Who's new companion - from 1918 to 2018 to 1914 and so on and on... This is not only confusing and exhausting, it actually wastes the chance to actually make us care about the German soldier Wolf who first dies and only later do we get insight into some of his life before. Also, the narration about Conrad's contemporary research into the letter doesn't really work for me: It's a thinly veiled memoir of Colin's endeavours and it feels entirely authentic (including some “classic” German habits and traditions) - but, to me, it's just not very interesting. A lot of it would totally work and amaze me if told briefly and anecdotally in person. Not so much as a book, though.There's also at least one instance in which a lot of story is told - only to be summarised immediately afterwards in a dialogue between Conrad and his neighbour Wally. This made no sense at all story-wise and intrinsically felt weird - would you make your neighbour summarise what you've told them over the fence for the last few weeks?At least part of the writing was (sometimes literally) extremely flowery and over the top:»Suddenly, the flowers reverted to the colours of war. He was infuriated by their trickery. They turned and took aim, delivering a crushing blow. He felt powerless to defend himself.«Last but not least, I really disagree with some fundamental assumptions, ideas and wording: Chapter ten is called “1914. Germany Enters The Great War”. No, Germany didn't enter it, Germany caused World War 1. They most likely didn't want the war but they knowingly accepted the risk of a global war and fought it as long as they possibly could.»It is my belief, the young men mentioned in this letter, and all soldiers who died in the war, have no voice in history. I now wish to give them a chance to speak.«And that's the second issue: No, I strongly disagree with that statement. Twice my country has tumbled the world into the horrors of global wars. Twice its young men fought for their respective leader and their country. They were proud to fight, in very many cases they volunteered to fight. In both world wars they fought, committed war crimes and so on.I'm saying: No, the German soldiers deserve no voice. They do not deserve the many memorials all over Germany either. What they did needs to be remembered, who they were may be forgotten. I'm stating this as one whose own grandfather died as a soldier in World War 2. His name shall be forgotten.There are some truths about Europe that I'd like to highlight, though:»When it's the language, culture and friendship that bind us, borders and walls become irrelevant.«That is absolutely true and with the Schengen Area, (most of) Europe has grown together like never before. For the purpose of travelling the borders are practically gone. I've travelled in Europe before the treaty of Schengen of 1995 and it was a dream come true when the borders peacefully fell away...»One blink of an eye and you wouldn't even know you've crossed a border!«Even after all these years whenever I cross the border into my beloved France, I cry because there's nothing that prevents me from visiting the country in friendship that my own Germany has fought against not even 80 years ago...(At least I cry if I even notice I crossed the border because in the border regions between the German state of Rhineland-Palate and French Alsace, there often simply is no discernible border!)So, all in all, I cannot help but rate this book at two out of five stars. I still encourage you to read this book if you're interested in World War 1 - my conviction is, of course, highly subjective and your mileage may differ.Nichts für ungut, Colin, and I hope we can stay friends!Blog Facebook Twitter Instagram Pinterest Medium Matrix TumblrCeterum censeo Putin esse delendam